Outro

Ein Tag hat alles verändert, verändert in mir
Doch wenn ich mich nicht erinner', ist vielleicht nichts passiert
Ich bind' den Schmerz einfach ab, bis ich gar nichts mehr spür'
Einfach gar kein Gefühl
Besser nichts als zu viel

Ich hab' so lange geglaubt, wenn alles nur taub ist
Wird's irgendwie leichter
Ich hab' so lange gebraucht, ey, bis ich kapiert hab'
So geht's nicht mehr weiter

Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Auch wenn ich weiß, dass
'Ne Narbe bleibt
Ich zieh' die Klinge jetzt raus, damit die Wunde verheilt

Mit zitternden Händen lös' ich den Verband
Ich geh' wieder zurück dahin, wo alles begann
Muss den Tod nun mal sterben, damit ich wieder leben kann

Ich hab' so lange geglaubt, wenn alles nur taub ist
Wird's irgendwie leichter
Ich hab' so lange gebraucht, ey, bis ich kapiert hab'
So geht's nicht mehr weiter

Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Auch wenn ich weiß, dass
'Ne Narbe bleibt
Ich zieh' die Klinge jetzt raus, damit die Wunde verheilt

Es tut weh, doch es ist an der Zeit
Dass ich mich als Ganzes spür'
Denn es war und es ist und es bleibt
Für immer ein Teil von mir

Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Werd's nie vergessen
Und nie verzeihen
Auch wenn ich weiß, dass
'Ne Narbe bleibt
Ich zieh' die Klinge jetzt raus, damit die Wunde verheilt
Ich zieh' die Klinge jetzt raus, damit die Wunde verheilt

Songinformationen

Info aus der digitalen Release Party:

Im Song „Outro“ geht es um Verdrängung und Verleugnung von schlechten Gefühlen und schmerzlichen Erfahrungen als Abwehrmechanismus unserer Psyche. Wir alle haben die Fähigkeit, belastende Erinnerungen oder Gedanken aus unserem Bewusstsein zu verbannen, auszublenden und ins Unbewusste abzuschieben. Traumatische Erlebnisse können die Psyche auch so überfordern, dass sie jegliche Erinnerung an das Geschehen sogar verweigert. Dies ist erst mal eine sehr sinnvolle Einrichtung der Natur, kann aber letztendlich nur kurzzeitig Abhilfe verschaffen. Die verdrängten Bewusstseinsinhalte arbeiten nämlich im Verborgenen weiter und können unter anderem massive Ängste, Störungen, Blockaden oder depressive Zustände auslösen. In „Outro“ geht es darum, verdrängte Gefühle zuzulassen, sie alleine oder mit psychologischer Hilfe aufzuarbeiten und sie somit zu bewältigen. Damit können wir das Erlebte nicht ungeschehen machen, aber zumindest versuchen als Teil unserer Lebensgeschichte anzunehmen. Mit der Aufarbeitung meiner Geschichte möchte ich den Hörer*innen des Songs außerdem Mut machen, sich auch ihrer Vergangenheit zu stellen und sie für sich aufzuarbeiten.

Im Artwork sehen wir meine rechte seitliche Gesichtshälfte, der Fokus liegt auf meinem Ohr. Klammern, die aussehen wie Pfeile, sitzen am Ohr an fünf verschiedenen Stellen, im Ohrloch befindet sich ein Ohrring mit einer Feder als Anhänger. Bei den fünf Stellen, an denen sich die Klammern befinden, handelt es sich um Akupressurpunkte für Rücken und Schultern, Organe, Gelenke, Nebenhöhlen und Hals und Verdauung. Am sechsten Akupressurpunkt sitzt der Ohrring, er steht für das Herz und den Kopf. Bei einer Akupressur sollen über verschiedene Druckpunkte am Körper, Verspannungen und Schmerzen in den damit verbundenen Regionen gelöst werden. Die Klammern sind ein Symbol für die Auseinandersetzung mit den einschneidenden Erfahrungen der Vergangenheit. Die Feder am Ohrring hat die Form eines Blutstropfens, der aus der Region des Herzens und des Kopfes austritt, was ein Symbol für die Schmerzen ist, die wir dabei erfahren, aber ohne die es nicht zu der Verarbeitung kommen kann.