Halb so ich
Ich bin nicht einfach, aber sag' nicht, ich wär' kompliziert
Nur weil ich manchmal völlig übertrieben explodier'
Ich sag', was ich denke, doch manchmal denk' ich vorher gar nicht nach
Und oft ist mir gar nicht egal, was du so über mich sagst
Hab' ein Problem mit dem System und das System mit mir
Mach's nicht bequem
Weder der Welt, ey, und schon gar nicht wir
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer, wenn ich anders wär'
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer, wenn ich anders wär'
Halb so stur, halb so stark, halb so wild und halb so hart
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich
Manchmal fühl' ich mich leer und kann nicht unter Menschen sein
Sag' meinen Freunden ab, bleib' tagelang für mich allein'
Und jedes Gefühl wird mir schnell zu viel und ich behalt's für mich
Muss immer stark sein, klar, für mich, aber oft auch für dich
Nichts ist mehr heilig wie die Freiheit, macht kein Kompromiss
Ich opfer' alles dafür, alles, wenn's sein muss auch mich
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer, wenn ich anders wär'
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer, wenn ich anders wär'
Halb so stur, halb so stark, halb so wild und halb so hart
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so (nur halb so ich)
Nur halb so, halb so
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich
Jeder Teil von mir ist nur ein Teil von mir
Doch jeder Teil von mir ist auch ein Teil von mir (nur halb so ich)
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer (nur halb so ich)
Wenn ich 'n bisschen anders wär' (nur halb so ich)
Doch dann wär' ich ja eigentlich
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich (nur halb so ich)
Vielleicht vielleicht, weshalb so schwer (nur halb so ich)
Wenn ich 'n bisschen anders wär' (nur halb so ich)
Doch dann wär' ich ja eigentlich
Wär' ich eigentlich nur noch halb so ich
- Text: Jennifer Weist, Vincent Kottkamp, Johannes Walter Müller
- Musik:Jennifer Weist, Vincent Kottkamp, Johannes Walter Müller
- Zuerst gespielt: 03.05.2023 Hannover (DE), Musikzentrum
- Zuletzt gespielt: 18.08.2023 Großpösna (DE), Störmthaler See
- Wurde gespielt: 5
- Veröffentlichung:
Nackt
Halb so ich
Songinformationen
Info aus der digitalen Release Party:
Im Song „Halb so ich“ geht es darum, sich so zu akzeptieren, wie man ist, weil eben jeder Mensch Ecken und Kanten, Herausforderungen und Eigenarten mit sich bringt und gerade die uns zu der Person machen, die wir sind. Oft sind wir uns selber gegenüber am kritischsten und konzentrieren uns eher auf unsere vermeintlichen Defizite und Makel als auf unsere Vorzüge, Fähigkeiten und Talente. Ich finde es sehr wichtig, dass wir unser Denken, unsere Aussagen und unser Handeln immer wieder hinterfragen, um uns als Menschen weiterzuentwickeln, aber auch um als Teil einer Gesellschaft zu wachsen, allerdings sollten wir dabei nicht vergessen, dass niemand perfekt ist und das Perfektion auch nicht das ist, wonach wir streben sollten. Wir tragen alle Gegensätze in uns. Ich bin sehr sensibel, aber oft sehr hart zu anderen, ich bin sehr selbstbewusst und meinungsstark, aber oft auch sofort eingeschüchtert von Menschen, die genauso auftreten. Ich bin sehr gesellig und gerne unter Menschen, aber manchmal will ich auch einfach nur alleine sein und mich unter meiner Bettdecke verkriechen. Keine dieser Eigenschaften ist per se gut oder schlecht. Jeder von uns trägt alles in sich, nur wie viel von jedem, das ist ganz individuell, das ist dann das, was unseren Charakter, das ist das, was uns ausmacht. Vielleicht wäre es oft leichter für mich gewesen, wenn ich weniger dickköpfig oder sensibler wäre und Entscheidungen mehr aus meinem Kopf statt aus dem Bauch heraus getroffen hätte, aber dann wäre ich auch eben nur halb so ich.
Im Artwork sieht man meinen Kopf hinter einer Vase, die mit Wasser gefüllt ist. Werfen wir einen Blick durch ein zylindrisches Wasserglas, sehen wir alles, was sich dahinter befindet, durch die horizontale Glaskrümmung spiegelverkehrt. Der Zuschauer sieht mein Auge durch die Vase also genau andersrum, als er es ohne das Wasserglas sehen würde. Bei diesem Bild kommt es auf das Wort „Spiegelung“ oder auch „Reflexion“ an, denn am wichtigsten ist es, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, sich selbst bewusst darüber zu werden: Wer bin ich und was kann ich. Denn sich über sich selbst bewusst sein, schafft Selbstbewusstsein. Auch eine Einschätzung von einer außenstehenden Person kann dabei hilfreich sein, Familie, Freund*innen oder Partner*innen haben oft noch mal einen anderen Blick auf uns als wir auf uns selbst. Auch wenn es nicht gut ist, zu tief ins Glas zu schauen, so kann uns der Blick interessante und überraschende Perspektiven verschaffen und uns zu einer Auseinandersetzung mit uns selbst motivieren.