Tier in dir

Eiskalt liegt der Augenblick in der Luft
Und kriecht an dir empor
Das kleine Biest sitzt dir im Genick
Und zischt dir Obszönitäten ins Ohr
Es röchelt und es hechelt und es macht dich krank
Am Ende gibst du dem Gaul die Sporen du hältst die Zügel zwar mit Stil
Doch das Spiel hast du schon oft genug verloren

Und alles bleibt, wie es ist, und alles bleibt

Steck deine Hand in meine Tasche
Und such das Tier in mir, such das Tier in mir
Bis du erwachst in kalter Asche
Es ist das Tier in dir, es ist das Tier in dir

Kalter Speichel im Dekolleté
Verreist auf wundgeliebter Haut
Du urinierst meinen Namen in den Schnee
Obwohl du weißt, dass er zum Morgen taut
Wieder salutiert die Armee aus Oxitocyn
In deinem Blut
Und wieder baumelt deine Disziplin
Am Strick hormoneller Wut

Und alles bleibt, wie es ist, und alles bleibt

Steck deine Hand in meine Tasche ...

Halt mich für einen Moment und dann auf Abstand
Wir turteln recht steril hinter dieser rosa Pappwand
Und du erreichst den nächsten Hof mit Müh und Not
In deinen Armen das Kind war tot

Steck deine Hand in meine Tasche …